Injektionstherapie
Der Orthopäde als „Spritzendoktor“?
Injektionstherapien sind nicht immer das erste Mittel der Wahl für den breit aufgestellten Orthopäden, denn wir haben manuelle, physikalische, physiotherapeutische und medikamentöse Alternativen. Andererseits sind Spritzen mit einer guten Indikationsstellung in der orthopädischen Behandlung unverzichtbar.
Bei der Therapeutischen Lokalanästhesie mit lokalen Betäubungsmitteln nutzen wir die Regelkreise der Schmerzentstehung und des sogenannten Schmerzgedächtnis. Vieles ist in den letzten Jahrzehnten erforscht worden über Nervenschaltungen, die durch chronisches Schmerzerleben für eine höhere Schmerzempfindlichkeit verantwortlich sind („Wind up“ Neuron: sich aufladende Nervenzelle). Wenn wir also z.B. Schmerzpunkte (Trigger) oder Zielorgane (Wirbelgelenke) mit Lokalanästhesie einspritzen, geht es nicht um die kurzfristige Betäubungswirkung, sondern eine Unterbrechung der Schmerzkreise, die sich ohne Behandlung weiter „aufladen“ würden.